Nachhaltiger Anbau
In Malawi beginnt die Anbauzeit im Oktober, November. Die Felder werden vorbereitet, damit alles für die Regenzeit startklar ist und die Saat eingebracht werden kann. Da aber die Regenzeiten Jahr für Jahr ausbleiben und wenn überhaupt viel zu spät im Februar, März als massiver Starkregen auftritt, stellen wir mit der Anbauzeit 2024 gänzlich auf Erdnüsse und Kirchererbsen um, da diese Pflanzen Hitze und Trockenheit besser vertragen. Auf künstlichen Dünger wird zu 100% verzichtet. Wir verwenden nur noch die Hinterlassenschaften unserer Kühe und Ziegen.
Einen wichtigen Schritt konnten wir bereits im Sommer 2024 verwirklichen und über 250 Bananenpflanzen einbringen, anstelle von Mais.
Verstärkt setzen wir auch auf Cassava. Diese sehr stärkehaltige Wurzel ist sättigend und benötigt ebenfalls keinen Dünger.
Klimawandel
Malawi ist massiv vom Klimawandel betroffen. Dadurch wird es enorm schwierig weiter am traditionellen Maisanbau festzuhalten. Bereits 2019 kam es durch Hurrican "Ida" zu massiven Überflutungen, Überschwemmungen und den damit verbundenen Ernteverlust.
2022 war geprägt von Dürre und Trockenheit.
2023 ist der Mais zunächst durch fehlenden Regen im Dezember und Januar auf den Feldern vertrocknet. Hurrican Freddy brachte dann derartigen Starkregen, dass Felder und Häuser durch massive Überflutungen zerstört wurden.
Mais wurde aus Mosambik importiert, um die Bevölkerung zu versorgen.
Auch für die Anbau- und Erntezeit 2024/25 sind wieder Dürre, Trockenheit und übermäßige Hitze mit nachfolgendem massiven Regenfällen durch den Wechsel der Wetterphänomene von El Niña auf La Niña vorhergesagt.
Tatsächlich hat es selbst die Regierung von Malawi geschafft ,die Menschen durch Plakate auf den Klimawandel hinzuweisen.
Maisanbau
Bis zum Jahr 2023 haben wir am Maisanbau festgehalten, weil es das Hauptnahrungsmittel in Malawi ist. Maismehl wird zum Frühstück zu Porridge und zum Mittagessen und Abendessen zu Maisbrei verarbeitet.
Da ist es schwer, sich von dem Hauptlieferanten Mais als Anbaupflanze zu verabschieden. Allerdings laugt der Maisanbau die Böden stark aus, weil er in Malawi viel Dünger benötigt. Der Dünger wird vielfach gestreckt und es gelangt Gott weiß was in die Böden.
Zum Schutz der Böden hatten wir bereits mit Mischkultur gearbeitet. Einerseits wurden Felder mit Maisanbau im folgenden Jahr zur Gemüsepflanzung oder Erdnussanpflanzung genutzt. Andererseits haben wir durch Polykultur versucht den Boden zu schützen. So haben wir stets Mais gemischt mit Kürbispflanzungen, Cassava, Bohnen oder Süßkartoffeln angepflanzt.
Nzima ist der traditionelle Maisbrei. Er wird einfach mit Wasser gemischt und solange gekocht, bis ein zäher Brei entsteht.